Treffen im Papillon finden regelmäßig am Samstag zwischen 12 und 17 Uhr statt.

Aachen in der Pontstr. 151 (über dem Kino Apollo)

An jedem Samstag trifft sich seit September 2017 locker und ohne die übliche Organisationsstruktur, aber punktuell und ganz pragmatisch unterstützt von mehreren befreundeten Vereinen, die Initiative SamstagsCafé. Zuerst in Räumlichkeiten in der Theaterstrass e.V. eingemietet, ist sie seit März 2018 regelmäßig samstags von 12-17 Uhr im Café Papillon beheimatet. Unabhängig von Herkunft und Status reden, kickern und helfen sich die vielsprachigen Teilnehmer des Treffs gegenseitig, tragen die Informationen auch außerhalb des Cafés weiter und bringen wichtige Gedanken und Impulse ein. Immer wieder geht es um komplizierte Behördenbriefe , sei es zu Aufenthaltsfragen oder im Umgang mit Sozialbehörden, aber auch um die Suche nach Arbeit und Ausbildung , Hilfe beim Schreiben von Bewerbungsbriefen oder dem Verstehen von Arbeitsverträgen. Dabei kommen unterschiedliche Kompetenzen aus vielen Ländern zusammen, hauptberufliche Sozialarbeiter, Handwerker, Azubis, Menschen aus dem Theater, Mediziner, Hausfrauen, Studenten: ganz allgemein Leute mit Kompetenzen, Lebenserfahrung, Engagement und Empathie. Landeskundliche Teilnehmer berichten ihren Landsleuten und deutschen Freunden von ihrem Heimatland , und in unregelmäßigen Abständen gibt es kleine Vorträge , die das Leben im Alltag für uns alle leichter machen sollen: Da gibt es Gewerkschafter , die leicht verständliche Vorträge zum Beispiel zu den Gefahren der Schwarzarbeit, Arbeitsverträgen, Arbeitszeiten oder Leiharbeit gehalten haben.
Da gibt es Arbeitgeber und Handwerker, die sich freuen, die Begeisterung aus ihrem Berufsalltag weitergeben zu können.
Bisher waren die Inhaber von Betrieben aus dem Gartenbau, Putz und Stuck, Elektro, eine Altenpflegeeinrichtung, der DHL und einer Zahnarztpraxis schon vor Ort. Außerdem berichtete die Kreishandwerkerschaft, wie das Handwerk in Deutschland organisiert ist und wie wertvoll eine duale Ausbildung ist. Die Bundesagentur erklärte die Wege der Anerkennung von Berufsabschlüssen und das Schulsystem im allgemeinen.
Vereine wie zum Beispiel Frauen helfen Frauen haben sich und ihre Beratungsangebote einem breiteren Aachener Publikum bekannt und zugänglich gemacht. Fachleute aus den eigenen Reihen, die zur Zeit in Deutschland eine Ausbildung zum Fachinformatiker absolvieren, erklären wie man Emails mit dem Handy verschickt oder überhaupt erst einmal eine Emailadresse einrichtet. Besonders interessant: der Vortrag des Herrn Prepols, Abteilungsleiter im Aachener Sozialamt, zu Rechten und Pflichten im Leistungsbezug. Und immer wieder können ganz spontan wichtige Textpassagen in die verschiedenen Landessprachen übersetzt werden.

Zu der gleichen Zeit bietet Hans Peter Clahsen dort eine offene Sprechstunde für Geflüchtete an.

Text: Christel Schwenger und Heike Heinen

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