Ein klares NEIN zur Abschiebung nach Afghanistan

In ihrem sehr eindrucksstarken Vortrag lieferte Anna Dirksmeier, Länderreferentin für Afgha-nistan und Pakistan im Hilfswerk Misereor wichtige Argumente und Analysen, die deutlich machten, dass eine Abschiebung nach Afghanistan politisch nicht vertretbar ist. Sie beschreibt die Sicherheitslage wie folgt:

Allgemeine Definition von fragiler/schwacher Staatlichkeit:
Völlig unzureichende Erfüllung der für das Gemeinwohl notwendigen Aufgaben und Verpflichtungen gegenüber den Bürger(inne)nSchwache Staaten
➢Die Spirale von Armut und Gewalt können fragile Staaten nicht mehr aus eigener Kraft durchbrechen.
➢Selbst wenn ein Konflikt beendet werden kann, kommt es häufig innerhalb we-niger Jahre erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
➢Herausforderung für die (staatliche) Entwicklungszusammenarbeit:
im Land aktiv zu werden, ohne die schlechte Regierungsführung durch Kooperati-onsmaßnahmen zu legitimieren und zu verfestigen.
Alle Punkte treffen auf Afghanistan zu.

Frau Dirksmeier fasst, ausgehend von dieser Definition, die konkrete Lage in Afghanistan folgen-dermaßen zusammen:

Sicherheitslage in Afghanistan
Kriegszustand. UNHCR: Keine Region ist sicher. 10.453 registrierte Kriegstote 2017
Dringende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes
Lebensgefahr durchKämpfe, Bombenattentate (Taliban, IS), US-Luftangriffe, Landminen
Hohe Kriminalität, Regierung kann ihre Schutzverantwortung nicht wahrnehmen
Hohe Zahl interner Flüchtlinge
Schwierige humanitäre Lage, katastrophale medizinische Versorgung
Anstieg der Gewalt gerade bei Friedensgesprächen: Die Kriegsparteien bomben sich in eine stärkere Verhandlungsposition.

Trotzdem schiebt die Bundesregierung nach Afghanistan ab!

Misereor, die Stimme der Rechtlosen, Anwalt der Interessen der Armen

Über die Arbeit von Misereor im Allgemeinen und über die Projekte in Afghanistan erhal-tet/n ihr/Sie interessante Informationen.
Wir bekommen einen Einblick in das derzeitige Leben in dem Land, dessen Geschichte und Kultur. Zugleich wird über die Anstrengungen zu einem Friedensprozess und die mög-lichen Perspektiven einer fernen Zukunft berichtet.
(In eigener Sache: Unbedingt anschauen!)
Frau Dirksmeier weist explizit in ihrem Vortrag darauf hin, dass die Power-Point-Präsentation gerne weitergeleitet werden darf.
Wer daran interessiert ist, schreibe mir gerne per Mail, dann sende ich die Präsentation über pdf.

Christel.schwenger@web.de

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